Honigernte

eine Honigwabe wird entdeckelt

Ca. 25 Prozent des in Deutschland verbrauchten Honigs liefern die heimischen Bienenstöcke. Die Imker in Deutschland halten sich überwiegend an die Richtlinien des Deutschen Imkerbundes oder an denen der Bio-Verbände. Dieser Honig ist meistens naturbelassen, nicht überhitzt und besitzt alle guten Inhaltsstoffe. Der Handel bezeichnet diese Eigenschaften mit "kaltgeschleudert". Jeder Imker weiß jedoch, dass diese Bezeichnung irreführend ist. Honigwaben, die vor dem Schleudern erwärmt werden, würden in der Schleuder zerbrechen.

Im Mai wird der erste Honig reif. Die Bienen verdeckeln die Waben. Der Honig in den Waben ist jetzt sehr lange haltbar. Um Platz für den nächsten Honig zu gewinnen, werden die Waben bereits jetzt herausgenommen, die Bienen abgekehrt und der Honig geschleudert. Der erste Honig im Frühjahr - Obstblüte oder in den Berliner Randgebieten Rapshonig - wird vom Imker bereits sehnsüchtig erwartet. Nach 1-2 Wochen Pause wird Robinien- und Kastanienhonig eingetragen. Ab Mitte Juni beginnt die Lindentracht bis ca. Mitte/Ende Juli. Das Wetter ist für eine reiche Ernte maßgebend. Das Klima sollte nicht zu heiß und nicht zu trocken sein.

Herkunft des Honigs

Honigschleuder

Der übrige Teil unseres Verbrauchs wird aus aller Welt eingeführt. Dieser Honig hat eine lange Reise hinter sich und wurde schließlich nicht immer pfleglich aufgetaut, um den fest gewordenen Honig zu verflüssigen. Da nicht in allen Ländern nach unseren Normen geimkert wird, kommt es vor, dass dieser Honig mitunter zu Beanstandungen führt. Honig der nicht mehr fest wird, wurde zu hoch erhitzt. Die Qualität des Honigs wird in einem Vergleich verschiedener Anbieter Jahr für Jahr in den Testzeitschriften publiziert.

Ein Argument für Deutschen Honig: Je mehr unser Honig gekauft wird, desto mehr Bienenvölker werden hier gehalten und das kommt unserer Umwelt zu Gute, denn ein sehr wichtiger Aspekt der Bienenhaltung ist die Bestäubungsleistung unserer Bienen. Ohne Bienen sinkt der Ertrag unserer Kulturpflanzen. Von den Samen der Pflanzen ernährt sich schließlich auch unsere Tierwelt.

Geimkert wird im Deutsch-Normal-Maß, Dadant und Langstroth, zu meist in Holzbeuten. Kunststoffbeuten sind bei einigen Imkern ebenso beliebt.

Macht Honigessen gesund?

Lesen Sie die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie von Renate Frank oder den Vortrag "Kann den Süßes Sünde sein? Honig und gesunde Ernährung", den Frau Dr. Annette Schröder auf dem Imkertag 2011 in Stralsund gehalten hat (den Vortrag kann man hier von der Homepage der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim downloaden).